Vertrauensgüter
Hier erfahren Sie mehr über die ökonomischen Hintergründe.
In den ökonomischen Wissenschaften versteht man unter einem Vertrauensgut ein Ware oder eine Dienstleistung über die der Anbieter mehr Informationen verfügt als der Nachfrager, also eine asymmetrische Informationsverteilung vorliegt.
Derjenige Teil der Wirtschaftswissenschaften, der sich mit solchen Märkten beschäftigt, nennt sich Informationsökonomik. Bedeutende Beiträge zur Theorie dieser unvollkommen Märkte stammen von G. A. Akerlof, A. M. Spence und J. E. Stieglitz, die 2001 gemeinsam mit dem Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet wurden.
Typische Beispiele für Vertrauensgüter (englisch: credence goods) sind:
- Autoreparaturen
- Auto Occasionen
- Medizinische Behandlungen
- Taxifahrten in fremden Städten
- Jahresabschlussprüfungen
- Juristische Dienstleistungen
- IT- Dienstleister
- Finanzdienstleister
und Weitere.
In all diesen Fällen kann der Anbieter, der einen Informationsvorsprung hat, diesen zum Nachteil des Nachfrager nutzen und unnötige Behandlungen, Reparaturen anordnen und / oder überteuerte Preise verlangen.
Unnötige Behandlungen werden als Overtreatement und überhöhte Preise als Overcharging bezeichnet.
Es ist einleuchtend, dass Anbieter von Vertrauensgütern, also Ärzte, Zahnärzte, Juristen, Informatiker etc. und ihre Angehörigen selbst am besten gegen Missbrauch und Übervorteilung geschützt sind.
Während es aufwändig sein kann, zu prüfen ob eine Überbehandlung vorliegt, ist die Prüfung der Rechnung auf Korrektheit und Plausibilität einfacher.
An dieser Stelle setzt invoice-check.ch an, indem es ein kostengünstige Möglichkeit bietet, Zahnarztrechnungen auf korrekte Anwendung des Tarifes und Plausibilität zu prüfen.
Quellen:
Akerlof GA (1970): The Market for “Lemons”: Quality Uncertainty and the Market Mechanism. doi:10.2307/1879431
Balafoutas L, Kerschbamer R (2020): Credence goods in the literature: What the past fifteen years have taught us about fraud, incentives, and the role of instituitions. doi: 10.1016/j.jbef.2020.100285
Darby MR, Karny E (1973): Free competition and the optimal amount of fraud. doi: 10.1086/466756
Imfeld T (2008): Zahnmedizin Schweiz – weiterhin im Dienst der oralen Gesundheit? doi: 10.5167/uzh-6397
Domenighetti G, Casabianca A, Gutzwiller F, Martinoli S (1993): Revisiting the most informed consumer of surgical services. The physician-patient. doi: 10.1017/s0266462300005420
Gottschalk F, Mimra W, Waibel C (2020): Health Services as Credence Goods: A Field Experiment. doi: 10.1093/ej/ueaa024